Interview - I Heart Sharks

Passend zum Release des Albums “Anthems” und der kommenden Tour der 3 Jungs von I Heart Sharks gibt´s natürlich auch hier wieder ein Interview. Wer I Heart Sharks live erleben will, muss seine Tanzschuhe entweder zum Hurricane / Southside tragen oder auch zu den darauf folgenden Soloshows mitbringen. Die Münchener können sich schon einmal den 03. Mai im Kalender rot anstreichen. Da hauen die Hailiebhaber im Strom in die Synthietasten. Fotografisch werden die Eindrücke der Live-Show noch nachgeliefert!

Passend zu ihrer aktuellen Single “To Be Young” geben I Heart Sharks Tipps gegen das Altwerden und welche Hymnen besoffen im Tourbus gegrölt werden. Das Interview entstand mit der lieben Unterstützung von Juliane Schwarz.



Eure neue Single heißt “To Be Young”. Fühlt ihr euch manchmal alt?

Pierre: Man kann alt werden vermeiden. Dadurch, dass man immer was Neues macht.

Martin: Irgendwie schlafe ich mehr als früher, das machen meine Großeltern auch. Ich glaube also schon, dass ich sehr alt bin.

Simon: Mit dem Alter kommt die Weisheit, und vielleicht finden wir uns
irgendwo dazwischen.

Was möchtet ihr in eurem Leben noch erleben?

P: Ich will unsterblich werden, und dann sterben.

M: Positive Nachrichten in der Tageszeitung zu lesen.

Hättet ihr gern in einer anderen Zeit gelebt?

P: Wir sind sehr nostalgische Menschen. Im Amerika der 50er hätte ich gerne gelebt. Damals war die Zukunft so schön und hell. Heutzutage hat man eher Angst davor und darum geht’s auch auf unserer neuen Platte “Anthems”.

M: In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts sah einfach alles sehr schön aus und es wurde der Kultur gefrönt. Das war bestimmt eine gute Zeit.

S: Irgendwie werde ich immer nostalgisch wenn ich an meine Kindheit in den USA denke. Aber ich glaube, dass ich nicht unbedingt glücklicher gewesen wäre, wenn ich die Zeit (die 90er!) als Erwachsener erlebt hätte. Also alles gut so.

Ihr habt mal gesagt, dass ihr an das Berlin von David Bowie und Iggy Pop gedacht habt, bevor ihr dort hingekommen seid. Habt ihr euch inzwischen auch mit dem heutigen Berlin arrangiert?

P: Berlin heutzutage ist immer noch spannend, weil viele Menschen aus
der ganzen Welt hierher ziehen. Wir lieben das. Es ist inspirierend,
jemanden kennenzulernen, der ganz anders ist als man selbst. Anfangs ist es immer leichter, sich gut mit jemandem zu verstehen, der einem ähnlich ist, aber nach einer Weile wird das langweilig.Differenzen können Menschen auch zusammen bringen.

Was wäre aus euch geworden, wenn ihr euch nicht damals im Berghain kennengelernt hättet?

P: Dann hätten wir uns spätestens auf einem The Knife Konzert kennengelernt.

Eure erste LP entstand mit Hilfe eurer Fans. Bei eurer neuen Platte “Anthems” habt ihr mit dem Produzenten von Hurts zusammengearbeitet. Hat das eure Arbeit verändert?

P: Wenn man alles alleine macht, kann man sehr schwer Abstand von seiner Musik nehmen. Es war gut, jemanden zu haben, der uns sagen konnte: “Jungs,  das geht aber besser” oder “Mir gefällt’s, aber habt ihr das mal rückwärts und auf Französisch probiert?”

Wie klingt “Anthems”?

P: Sehr groß. Mit “Summer” haben wir manchmal sehr minimalistisch
gearbeitet, und dieses Mal wollten wir was ganz anderes versuchen. Viele Bands heutzutage haben Angst, sehr große Tracks zu produzieren, da die vielleicht nicht “cool” wirken. “Cool” interessiert uns nicht so wirklich. Wir wollen lieber gute Musik machen, die bleiben wird, und nicht nur ein Hype Thema sein.

M: Sehr nach der für uns bestmöglichen Musik und schön.

Apropos Anthems - welche Nationalhymne ist die schönste?

P: Generell sind Nationalhymnen nicht unser Ding, weil wir nicht so heiß
auf Nationalismus sind. Aber die Marseillaise (Frankreich) ist toll. Aber
nur wegen dieser einen Szene in “Casablanca”. Oder “National Anthem” von Lana del Rey.

M: Im Tourbus wurden vor wenigen Tagen, unter dem Einfluss von
alkoholhaltigen Getränken stehend, mehrere angestimmt, aber ich kann mich da nicht festlegen. Aber die Hymne wird irgendwann Prince Ital. Joe mit ”United” sein. Ganz sicher.

S: Das Lied von Lana Del Rey. Denn da steckt mehr Ästhetik als “Vaterland” drin.

Worauf freut ihr euch in diesem Jahr besonders?

P: Die Reaktionen zu “Anthems”. Bisher waren die Meinungen zu den neuen Songs sehr polarisiert, und das ist gut. Apathie wäre das schlimmste. Niemanden will OK sein.

M: Auf unsere Tour im April/Mai, all die wunderbaren Festivals und Menschen die wir auf diesen Shows treffen werden.

Welcher Song läuft bei euch gerade in Dauerschleife?

P: “Without You” von Dillon Francis und Totally Enormous Extinct Dinosaurs. Ich mag die Texte sehr. “If only you could see the future is all yours now” klingt positiv, aber damit meint er, dass er sie verlässt. Ich mag, wie sehr einfache Texte oftmals mehrere Bedeutungen haben können.

S: Oft auch gar nichts. Ich schalte auch mal immer wieder eine Woche lang alles ab. Damit da wieder ein Vakuum entstehen kann für neue Musik, und damit ich sie dann besser wertschätzen kann, wenn ich sie höre.

Besten Dank an I Heart Sharks!

Die Tourtermine gibt´s hier auf einem Blick:

24.04.2014 Erfurt, Museumskeller

25.04.2014 Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld

26.04.2014 Hamburg, Molotow

29.04.2014 Berlin, Bi Nuu

30.04.2014 Dresden, Beatpol

02.05.2014 Leipzig, Täubchenthal

03..05..2014 München, Strom

07.05.2014 Nürnberg, MUZ

08.05.2014 A-Wien, B72

09.05.2014 CH - Zürich

10.05.2014 Frankfurt, Nachtleben

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Foto: copyright: I Heart Sharks, Promo